Revolutionäre Solidarität mit den Kämpferinnen im Kurdistan

Weibliche Kampfeinheiten und die Befreiung der Frauen

Mit der offiziellen Gründung der YPJ (Frauenschutzeinheiten) im April 2013 in Rojava (Demokratische Föderation Nordsyrien) hat der Kampf der Frauen für die Befreiung vom Patriarchat eine neue Phase erreicht. Die Frauen der YPJ haben eine entscheidende Rolle im bewaffneten Kampf gegen Daesh gespielt, und sie waren unabdingbar im Widerstand gegen die Invasion des türkischen Staats in der Region. Der Angriff der Türkei war ein Angriff auf das Gesellschaftsprojekt des demokratischen Konföderalismus in Rojava, das für Gleichheit zwischen den Geschlechtern und ethnische Vielfalt steht, und das genau aus diesem Grund eine Bedrohung für Erdogans patriarchale, islamistische und autoritäre Politik darstellt.

Die Frauen der verschiedenen Einheiten kämpfen nicht nur gegen äußere Feinde, sie verändern auch die Rolle der Frauen in ihrer eigenen Gesellschaft, indem sie als starke und mutige Vorbilder angesehen werden und eine geschlechtergerechte Gesellschaft verteidigen.

Internationale Solidarität mit der Frauenrevolution

Die Internationale Rote Hilfe hat sich mit anderen Organisation und Genossinnen aus ganz Europa und Kurdistan verbunden. Als InternationalistInnen, die verschiedenen politischen Strömungen angehören, möchten wir unsere Solidarität mit den weiblichen Kampfeinheiten zum Ausdruck bringen, indem wir sie materiell unterstützen. Hauptzweck dieser Kampagne ist es medizinisches Material in die Region zu schicken: wir sammeln Gelder, um Celox-Verbände zu kaufen, und sorgen dafür, dass sie die richtigen Kampfeinheiten erreichen. Eine vorige Celox-Kampagne, die Verbände an die in Rojava kämpfenden InternationalistInnen zukommen ließ, hatte sich bereits als sehr nützlich erwiesen. Celox-Verbände können lebensgefährliche Blutungen stoppen, und somit Leben retten.

Materielle Unterstützung ist wichtig, aber wir wollen auch Aufmerksamkeit auf die Revolution, die derzeit in Rojava im Gange ist, ziehen. Daher teilen wir regelmäßig Informationen über die verschiedenen Initiativen, die dort die Befreiung der Frauen in der Gesellschaft umsetzen : neue Frauenhäuser und -räte, Parität in allen politischen Instanzen, das Frauendorf Jinwar, aber auch internationalistische Solidaritätserklärungen von den Frauen aus der Region.

Wir glauben, dass wir von ihren Erfahrungen, ihrem Mut und ihrer Stärke lernen können.

Warum heißt unsere Seite “Shengal.xyz”?

Am Anfang unserer Kampagne wollten wir uns auf die jesidischen Kämpferinnen aus Schingal (auch: Sindschar, kurdischer Irak) konzentrieren. Die Brutalitäten von Daesh hatten die jesidische Bevölkerung, die in Schingal lebt, besonders hart getroffen. Im August 2014 griff Daesh das jesidische Volk an; tausende begaben sich auf die Flucht, und diejenigen, die in die Hände von Daesh fielen wurden entweder ermordet oder versklavt, insbesondere Frauen. 30.000 Jesiden flohen auf den Schingal-Berg und wurden dort von Daesh belagert. Während die gesamte Welt diesem Völkermord untätig zusah, kamen mehrere Kampfeinheiten aus ganz Kurdistan zusammen, um das jesidische Volk zu retten. Mit Hilfe der YPJ haben die jesidischen Frauen ihr eigenes Frauenbatallion gegründet, die YJS (Schingal Fraueneinheiten). 2017 haben die Frauen aus Schingal zusammen mit den YPJ eine wichtige Rolle bei der letzten Offensive auf Rakka gespielt, die dem sogenannten Kalifats von Daesh ein Ende gesetzt hat. Während das anfängliche Ziel der Kampagne war, die jesidischen Fraueneinheiten im Schingal zu unterstützen, schließt die Kampagne, seit der türkischen Invasion von Afrin, die eine konkrete Bedrohung für alle Frauen in der Region darstellt, nun alle weiblichen Kampfeinheiten im Kurdistan ein.

Die weiblichen Kampfeinheiten brauchen weiterhin unsere Unterstützung!

Der Krieg in der Region ist nicht vorbei. Das Kalifat von Daesh wurde besiegt, aber isolierte Zellen sind weiterhin aktiv. 2018 wurde die Region wiederholt vom türkischen Regime angegriffen: in den besetzten Gebieten wurden die sozialen Errungenschaften zu Nichte gemacht, und tausende Menschen in die Obdachlosigkeit getrieben. Die Schingal-Region, die Kandil-Berge, die Demokratische Föderation Nordsyrien (DFNS) wurden vom türkischen Regime mit der Unterstützung islamistischer Gruppen oder mit der Einwilligung der Regierungen in der Region angegriffen. Ende 2018 hat Erdogan angekündigt, die DFNS nach dem Rückzug der US-amerikanischen Truppen angreifen zu wollen. Zurzeit ist noch unklar, wann die USA sich aus Rojava zurückziehen werden, und ob ein anderer imperialistischer Staat ihre Stelle einnehmen wird. So oder so sind weitere Attacken von Seiten der Türkei und seinen Stellvertretern zu erwarten. Wenn das passiert, wird jede Hilfe nötig sein, um die Revolution zu verteidigen!

Lasst uns die Fraueneinheiten politisch und materiell unterstützen, in dem wir Geld für blutstillende „Celox“ Verbände sammeln. 60% von denjenigen, die von Schüssen verletzt werden, sterben wegen Blutverlustes während sie auf medizinische Versorgung warten. « Celox » Verbände stoppen die Blutung schnell und effizient und retten damit Leben. Ein Verband kostet 75€. Die Verbände werden an die Kämpferinnen an der Front durch kompetente Sanitätseinheiten verteilt.

Unterstützt die Kampagne und überweist Geld auf das Konto der Roten Hilfe Schweiz:
CH82 0900 0000 8555 9939 2
Verwendungszweck: „Celox for women“ 

Für die Befreiung der Frauen!
Revolutionäre Solidarität mit den Kämpferinnen im Kurdistan !

Dieses Video bietet eine Einführung in den syrischen Bürgerkrieg und die verschiedenen Parteien, die daran beteiligt sind (Stand : 2017; um die geopolitische Entwicklung in der Region aktuell mitzuverfolgen:  liveuamap)